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Berlinessa in New York :-)

Montag, 29. September 2008

Katja Bartholmess aka Berlinessa kenne ich, seitdem sie sich (zugegenermaßen als ziemlicher Freelance-Frischling) hier mit der fast schon legendären Frage einführte: “Okay, das mit der Mehrwertsteuer habe ich jetzt kapiert. Aber was nur hat es mit der Umsatzsteuer auf sich?” ;-))) Bild im BlogKein Wunder also, dass sie sich bald möglichst dem deutschen Steuersystem entzog und mittlerweile als ziiiiiiemlich erfolgreicher Copywriter von New York City aus agiert. Von hier aus schreibt sie auch ihr Blog - und als leidenschaftlicher Leser musste ich ihr einfach ein paar Fragen stellen:

SA: Warum bloggst du und seit wann?  

KB: Es hatte etwas damit zu tun, dass ich davon besessen bin, die ganze Zeit an Orten dieser Erde zu wohnen, die nicht mein Heimatland sind. Vor 6 Jahren, als ich noch nicht wusste, was ein Blog ist, habe ich deswegen eine Art Online-Reisetagebuch begonnen. Dort habe ich in feinster Web-1.0-Manier meine Erlebnisse festgehalten. Irgendwann kam dann die Kunde vom Blog auch bei mir an (also ein „early Adopter“ bin ich nicht).  Und als ich mich vor über zwei Jahren nach New York aufgemacht habe, hatte ich plötzlich einen Grund für’s Bloggen: denn all meine Lieben sollten ein Fenster zu meinem Leben in New York bekommen.

 

SA: Hat dein Blog dein Leben verändert - oder zumindest beeinflusst?  

Meine Berlinessa hilft dabei, dass ich mich meinen Freunden und Familienmitgliedern auf der anderen Seite des Atlantik ein Stück näher fühlen kann. Worüber ich jetzt schreibe, darauf spricht mich 10 Minuten später garantiert ein Freund aus Berlin über Skype an. Oder meine Mutti ruft an und fragt, warum ich noch gar keine Fotos vom letzten Patio-Konzert hochgeladen habe. Und dann kommen ständig neue Leser dazu und ich kann mich wie der Mittelpunkt der Welt fühlen. Das entspricht meinem narzistischen Wesen. :-)

SA: Was bedeutet das Internet für dich?  
KB: Das Internet hat viele Persönlichkeiten für mich: Es ist Akquiseinstrument, das mir zuverlässig neue Kunden bringt. Es ist Recherche-Tool, das mich auf Knopfdruck mit Antworten versorgt. Es ist manchmal meine Jukebox, auf der ich mir Musik anhöre.

Doch die liebste Seite des Internet erfüllt für mich die gleiche Funktion, die damals als ich ein Kind war die Tischtennisplatte hinterm Plattenbau hatte: Mit Seiten wie Facebook und Diensten wie Skype ist ein Treffpunkt für die Leute,  mit denen ich zusammen sein möchte.

SA: Wenn jemand das Internet plötzlich ausschalten würde - welche Webseiten würdest du am meisten vermissen?  
KB: Vielleicht http://www.xe.com, mit dem ich immer Dollar und Euro und zurück umrechne?
Nein, im Ernst: Wenn das passiert, habe ich sicherlich keinen Kopf für einzelne Webseiten. Dann fühle ich mich direkt meiner Lebensgrundlage beraubt.

SA:Wie könnte das Web 3.0 aussehen?  
Im Web 3.0 wird alles, was es an schrecklichem Webdesign gibt, wie von Geisterhand in anwenderfreundliche Seiten umgewandelt.

SA:Zum Schluss noch ein Satz zum Beenden:  
Ohne das WWW wäre ich heute ... abend nicht bei einem Calaxico-Konzert, weil ich weder das Preisausschreiben hätte finden noch meine Antwort hätte senden können. Und ziemlich aufgescmissen wäre ich sowieso.

Wer mehr aus dieser - zugebenermaßen noch recht kurzen - Interview-Reihe lesen will, der klickt einfach hier. :-)

# Susanne Ackstaller am 29. September 2008 um 07:42 Uhr
Leben


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