Bloggerin. Textine. Freundin.

Biggi Mestmäcker ist nicht einfach eine andere Texterin, die auch bloggt. Nicht nur meine Mit-Moderatorin beim Texttreff. Nicht nur mein Maßstab, wenn es um richtig gute Texte geht. Biggi ist eine meiner allerersten richtigen Netzfreundinnen, jemand, der schon sehr lange sehr viel über mich weiß ... Ich kann mich noch wie heute an ihre Mail vor Jahren erinnern: “Susi, ich heiße nicht Birgit - für Menschen, die mich mögen, heiße ich “Biggi”.” Genau, Biggi eben.

Ich habe sie gefragt, was das Internet ihr bedeutet. Die Antworten waren wie immer spannend.

SA: Seit wann bloggst du und warum?

Ich blogge seit dem 24. Januar 2003.

BM: Angefangen hab ich damit, aus purer Neugier und Experimentierfreude und weil Du Susi damals sagtest, es mache Spaß und koste zudem nicht viel Zeit. Nun, Spaß macht es wirklich… ;-)

SA: Hat dein Blog dein (Berufs-)Leben verändert oder beeinflusst - wenn ja: wie?

Oh ja. Anfangs hat es mich hauptsächlich privat begleitet und es fiel nicht selten der Satz im Familien- und Freundeskreis: “Das bloggst du aber nicht!” Im Laufe der Jahre hab ich die Bloggerei ja auch auf mein Berufsleben ausgedehnt und blogge mittlerweile in meinem Blog Mehralstext über Privates und Beruf in den drei Hauptkategorien Guckloch, Jobblog und Rätsel gleichermaßen. Und dann ist da noch das Frittenblog, das Herz der Pommeswelt. Über die Bloggerei habe ich schon viele fruchtbare Kontakte geknüpft, Neukunden gewonnen und mittlerweile gehört Blog-Coaching und Blog-Redaktion ja auch zu meinem Angebot, d.h. ich betreue auch Blogs im Kundenauftrag. Hättest Du mir das vor fünf Jahren gesagt, dass man sich durchs Bloggen ein Geschäftsfeld erschließen kann, ich hätte dich milde belächelt. :-)

SA: Was bedeutet das Internet für dich?

BM: Das Internet ist meine Existenz, mein Arbeitsplatz. Ich treffe meine Kunden im Internet und 80 % meiner Tätigkeiten beziehen sich aufs Online-Marketing.

Außerdem schätze ich das Internet als Einkaufszentrum, als effektives Recherchetool und ich finde es ebenso unglaublich wie toll, dass es mir den unmittelbaren Kontakt zu Menschen in aller Welt ermöglicht.

SA: Wenn jemand das Internet plötzlich ausschalten würde - welche Website würdest du am meisten vermissen?

BM: Google, Bloglines und aktuell ganz besonders das Blog meiner Tochter und ihrer beiden Freundinnen, die gerade jeweils ein Jahr im Ausland verbringen. Das als direkte Antwort auf Deine Frage. Aber ganz ehrlich - wenn jemand das Internet ausschalten würde, wüsste ich nicht, wie ich mein Leben weiter gestalten sollte. Ich müsste komplett umdenken und ganz neu anfangen. Bitte nicht…!

SA: Wie könnte das Web 3.0 aussehen?

BM: Ich glaub, im Web 3.0 ist das Internet in den Haushalten angekommen, On- und Offline verschmelzen weiter miteinander. Noch viel mehr Anwendungen werden nicht mehr lokal auf dem Rechner, sondern gleich online eingesetzt werden. TV und Internet werden eins, alles wird vermutlich noch mobiler. Wenn ich mir vom Web 3.0 was wünschen darf, dann dies, dass Interaktivität nicht im jetzigen TV-Talkshow-Niveau endet und bitte - endlich keine runden Ecken mehr.

SA: Zum Schluss noch ein Satz zum Beenden:

BM: Ohne das WWW wäre ich heute ...

... angestellt im Kulturamt der Gemeinde Brüggen und vermutlich krank vor Sehnsucht nach meiner 16jährigen Tochter, die gerade ihr Auslandjahr in Argentinien macht.

Danke Susi, dass ich in Deiner Interviewreihe dabei sein darf. Denn - auch das ist eine Antwort auf Deine letzte Frage: Ohne das WWW wäre ich heute um einiges ärmer an wirklich bereichernden und freundschaftlichen Kontakten. Ich hätte so viele Menschen nie kennengelernt. Auch Dich nicht. Ich bin
wirklich dankbar, dass es das Internet gibt.

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und auch die älteren Interviews lesen will, klickt bitte hier.

Susanne Ackstaller am Montag, 10. November 2008 um 10:11 Uhr

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