Einträge mit dem Tag: Weltstadt Mit Herz


Münchens unbekannte Ecken.

6,4 Millionen Besucher. In Worten: Sechs Komma Vier Millionen. 6,4 Millionen Menschen also haben 6,9 Millionen Mass Bier getrunken und 523 Tausend Hendl verspeist. Sie haben München 16 Tage lang zu einer Art überdimensionalen Musikantenstadl gemacht, ins Verkehrschaos gestürzt und die Hotelpreise nach oben getrieben. Und das alles nur wegen ein bisschen Riesenrad, Achterbahn, Lebkuchenherzen und Wiesnbier. Ja, ich gestehe: Die weltweite Wiesn-Euphorie ist mir seit jeher ein Rätsel, aber ich würde auch nicht am Times Square Silvester feiern und am Brandenburger Tor Fußball gucken wollen.

Dabei hat München so viele schöne Ecken. Menschenleere. Dirndl-, lederhosen- und sepperlhutfreie. Diese Orte sind vielleicht nicht ganz so bekannt wie das größte Volksfest der Welt, aber nicht minder schön. Und vor allen Dingen: Sie sind echtes München. Kein Trachtentheater für Italiener, Japaner und „Preisn“. ;-))

Da wäre zum Beispiel das Holzkarusell am Chinesischen Turm – für einen Hauch von Oktoberfest ganz im Kleinen. Handgeschnitzte Tierfiguren drehen hier seit 1913 ihre Kreise. Oder ein paar Meter weiter das mehr als 100 Jahre alte Milch-Häusl an einem der Haupteingänge zum Englischen Garten, bei dem es im Sommer bayrische Öko-Schmankerl und im Winter heiße Suppe gibt. Oder die Fürstengruft in der Fußgängerzone (!) zwischen Marienplatz und Stachus, in der – unterhalb von St. Michael – König Ludwig aka „Kini“ ruht. Wer’s wissenschaftlicher mag, für den könnte das DNA-Besucherlabor im Deutschen Museum einen Abstecher lohnen. Ich persönlich besuche ja auch alte Friedhöfe gerne: die Ruhe, der Geruch nach Bäumen, Sträuchern und Moder - so wie beim Alten Nördlichen Friedhof inmitten von Schwabing oder auch beim Bogenhausener Friedhof, in dem Künstler wie Liesl Karlstadt und Erich Kästner begraben liegen. Und zum Abschluss eines München-Tages dann Entspannen in Deutschlands wohl schönstem Jugendstilbad, dem Müllerschen Volksbad, wo ein original römisch-irisches Dampfbad zum Schwitzen einlädt.

Wer nun Lust auf München bekommen hat, der könnte bei der Hotelsuche im Portal Lastminute.de* fündig werden. Dann freut sich nicht nur der neugierige München-Besucher auf unbekannte Ecken, sondern auch der Geldbeutel.

*Werbelink

 

Susanne Ackstaller am Mittwoch, 24. Oktober 2012 um 09:12 Uhr

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