03 / 2005


Ich bin Unternehmerin.

Und ich bin es gerne. Sehr gerne sogar. Manchmal frage ich mich, wie ich es eigentlich acht Jahre als Angestellte ausgehalten habe - mit all den Chefs, Chef-Chefs und Chef-Chef-Chefs, die ich mir nicht ausgesucht hatte, sondern die einfach da waren und das Sagen hatten. Ob sie nun was zum Sagen hatten oder nicht ...

Ich liebe es eigenveranwortlich zu handeln, zu arbeiten, zu akquieren, zu schreiben - ohne irgendjemanden, der mir etwas vorschreibt, mal von den Kunden abgesehen. Ich liebe es, dass meine Leistung in direkter Relation zu meinem Bankkonto steht. Und ich liebe den Erfolg, der direkt bei mir landet, und nicht bei irgendwelchen Vorgesetzten, Leitern, Vorständen.

Aber manchmal da sehne ich mich dann doch ein klein wenig nach diesem bequemen Angestelltendasein zurück. Zum Beispiel, wenn ich mit knapp 39 Grad Fieber immer noch hier sitze, weil ich eine Deadline zu halten habe. Wenn ich mir ein Wochenende um die Ohren schlage, weil der Text am Montag fertig sein muss. Oder wenn ich am Freitagabend immer noch hier sitze - anstatt vor dem Fernseher oder bei einem guten Buch.

Dann denke ich mir schon manchmal: Mensch, so eine 35-Stunden-Woche (!!) samt Fixgehalt hat auch seinen Charme. Irgendwie.

Susanne Ackstaller am Freitag, 04. März 2005 um 22:09 Uhr

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Und wieder

Und wieder verhungert ein Kind in Deutschland. Und keiner hat was gemerkt: Kein Amt, keine Nachbarn, kein - niemand.

Wie mag es diesem Kind in seinen traurigen sieben Lebensjahren ergangen sein? Wie mag es sich gefühlt haben? Ohne Liebe. Ohne Zärtlichkeit. Ohne Ankuscheln, Schmusen, ohne irgendeinen Menschen, der sich wahrhaft kümmert.

Der Tod ist da wohl nur noch ein sehr kleiner Schritt.

Susanne Ackstaller am Donnerstag, 03. März 2005 um 17:27 Uhr

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